Die Blattflechte Peltigera aphtosa ist in Fichtenwäldern der borealen Zone und auch im subalpinen Birkenwald auf gut schneegeschützten Böden häufig zu finden.
Flechten sind eines der anschaulichsten Beispiele für Symbiosen: Ein Pilz und eine Alge gehen eine enge räumliche und funktionale Bindung ein: Der Pilz profitiert von den von der Alge aufgebauten Photosyntheseprodukten, die Alge profitiert vom mechanischen Schutz und der Stabilität der Pilzhyphen.
Peltigera aphtosa weist eine Besonderheit auf: Auf der Oberfläche der Flechte sind in sog. Cephalodien Blaualgen eingesenkt (schwarze Punkte). Diese binden Luftstickstoff und überführen ihn in pflanzenverfügbare Form. Dies ist in kalten Klimaten mit sauren Böden und gehemmtem Nährstoffkreiskauf von besonderer Bedeutung, da der Makronährstoff Stickstoff dort häufig in Mangel und somit wachstumsbegrenzend ist. Im grünen Lager der Flechte finden sich dagegen Grünalgen als Symbiont.