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Parmelia centrifuga ist eine im nördlichen Skandinavien häufige Flechte, die durch ihren ungewöhnlichen Wuchs auffällt: Die Flechte wächst auf Gestein in konzentrischen Ringen nach aussen wobei das Innere, also die älteren Teile der Flechte, abstirbt. Damit ergeben sich Ringe, die weithin sichtbar sind. Das gerichtete Wachstum von Parmelia centrifuga machen sich Geomorphologen und Glaziologen gelegentlich zunutze, indem sie die Thalli der Flechte für die  Datierung von Geröllfeldern im Gletschervorfeld heranziehen: Man kann das Wachstum der Flechte vor Ort messen und dann anhand der Grösse eines Flechtenthallus Rückschlüsse auf die Zeitspanne ziehen, die seit dem Rückzug des Eises vergangen ist. Je länger also ein Geröllfeld freiliegt und nicht mehr bewegt wird, desto grösser sind die Thalli der Flechte.