Bild der Woche

Das Bild der Woche wird nach Ablauf der Woche jeweils in der Photogallerie bzw. im BdW-Archiv abgelegt.

 
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versinterter Wasserfall am Hochrhein bei Balm 
 
Wenn das Regenwasser den humosen Oberboden passiert, wird es von Mikroorganismen mit Kohlendioxid (CO2) beladen. Dieses löst sich als Kohlensäure in der Bodenlösung. In den Kalkgebieten passiert das Wasser nun kalkhaltiges Gestein wobei Kohlensäure das Calciumcarbonat löst, es bildet sich gelöstes Hydrogencarbonat.
CaCO3 (Kalk) + CO2 + H2O <> CaCO3 + H2CO3 <> 2 HCO3- 
Wenn das Wasser nun ins Grundwasser übertritt oder nur hangabwörts zieht und  an einer Quelle oder einer Bachböschung wieder austritt, so erwärmt sich das Wasser. Damit sinkt die Löslichkeit von CO2 und CO2 gast aus. Ausserdem verbrauchen Wasserpflanzen, allen voran das Kalkmoos Cratoneuron, CO2 für die Photosynthese. Durch diesen CO2-Verbrauch verschiebt sich obiges Lösungsgleichgewicht auf die linke Seite: CO2 gast aus oder wird verbraucht und gleichzeitig fällt Kalk (CaCO3) bzw. "Tuff"  aus. Dieser Prozess wird Versinterung genannt. Im Verlauf von Jahrhunderten bis Jahrtausenden können sich mächtige Tuffbänke bilden. Sie begraben alle an der Versinterung beteiligte Vegetation, ausserdem herabfallende Blätter, Zweige, ja ganze Baumstämme unter sich.
Der Prozess der Versinterung lässt sich gut an unten abgebildeten Blättern beobachten, die bereits von einer dünnen Kalkkruste überzogen sind.
 
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 Von Kalk überzogener Fichtenzweig
 
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 Von Kalk überzogene Blätter
 
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Die Zöpfe stellen von Kalk eingewachsene Wassermoose (Rhynchostegium rip.) dar