- Baujahr 1962
- Motor: Deutz F1L 712, Einzylinder luftgekühlt
- Hubraum 844ccm
- Leistung 13PS
- Höchstgeschwindigkeit 20km/h
- Leergewicht 1240 kg
- Standgeräusch 87 Din-phon
- Hydraulik und Zapfwelle am Heck
- Getriebe nicht synchronisiert
- 5 Gänge vorwärts, ein Rückwärtsgang
- Differentialsperre vorhanden
Da wir jahrelang ausschliesslich mit Holz heizten, benötigten wir einen Schlepper zum Transport von Brennholz. Er durfte nicht viel kosten, sollte sparsam sein und am besten hübsch aussehen und viel Lärm machen. Eines Tages stand er durch Zufall auf dem Hof (er wurde als Anhängsel mit einem PKW von einem Bekannten auf den Hof transportiert). Nach einigen Wochen konnte das gute Stück gekauft werden und wurde sofort bei der Holzwirtschaft eingesetzt. Nach den ersten 20 Betriebsstunden kam dann, was bei einem billigen Fahrzeug kommen musste: Die Kompression war schlecht, der Motor sprang im Winter nicht mehr an. So ging es dann an die Technik: Der Zylinderkopf und die Zylinderlaufbuchse wurden demontiert. Der Zylinder hatte einen Grat von mehr als einem Milimeter. Der Motor bekam also einen neuen Kolben (400 DM!), die Ventilsitze wurden nachgefrässt, neue Ventile und Ventilführungen kamen dazu, der Zylinderkopf wurde geplant. Die Zylinderlaufbuchse wurde auf das grösste Uebermass aufgebohrt. Nach dem Zusammenbau des Motors nagelte er dann so laut, dass die Ohren nur so dröhnten. Aber er sprang hervorragend an und wurde schonend eingefahren. Desweitern musste nur noch der Anlasser überholt werden. Er wurde komplett zerlegt und vom Abrieb der Kohlen und allerlei Geschmier befreit. Neue Kohlen wurden eingesetzt. Ausserdem musste der Magnetschalter ausgetauscht werden, hier besorgte der Boschdienst nach längeren Telefonaten sogar ein altes Originalteil aus dem Schwabenland.
Nach der Einfahrzeit entpuppte sich der Kramer als sehr zuverlässiger und sparsamer Hoftraktor.
Das Getriebe und Schwungrad sind "heavy metal" und unverwüstlich, wenn man die Kupplung springen lässt hüpft der Traktor wie ein Frosch. Das unsynchronisierte Getriebe verlangt dennoch Feingefühl. Der KL150 braucht nur etwa 1,5 Liter Diesel pro Stunde und hat genug Leistung, um 2 Steer Holz aus dem Wald zu ziehen. Wegen der sehr kompakten Bauweise steigt er allerdings leicht und verträgt nicht viel Stützlast. Unglaublich ist die Wendigkeit des Traktors. Die Vorderräder, deren Achsschenkel bündig mit der Fahrzeugfront sitzen, kann man fast um 80° einschlagen und damit auf einem breiten Waldweg wenden. Die Hydraulik hat sich als sehr nützlich erwiesen: Mit PKW-Kupplung auf der Ackerschiene lässt sich jeder PKW-Anhänger ohne Schieflage ziehen und mit zwei Profileisen über der Ackerschiene lässt sie sich auch als Stapler einsetzen um allerlei Geräte anzuheben und zu transportieren.
Beim KL150 gehen Design und Funktionalität Hand in Hand und wir sind von der kompromisslosen Qualität und Langlebigkeit begeistert!!