Einblicke in den Mikrokosmos der borealen Pflanzenwelt

Ich biete Ihnen die Möglichkeit, im Anschluss an die Muddus-Wanderung während der Nachmittagsstunden einen Einblick in die Mikrosphäre der Pflanzenwelt zu erhalten. Die Demonstration ist im Preis der Muddus-Wanderung inbegriffen.

Mithilfe von zwei mitgebrachten Mikroskopen können wir vor Ort einzelne Objekte  näher betrachten und mit einfachen Mitteln ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge erhalten, die auf der landschaftlichen Ebene vorgestellt werden.

So können etwa die faszinierenden Zell-Strukturen und Oberflächenformen von Moosen direkt in Zusammenhang mit ihren Ueberlebensstrategien und Habitaten gebracht werden.
Außerdem kann die Holzanatomie der Kiefer und Fichte anhand von Holzbohrkernen oder Stammscheiben direkt vor Ort betrachtet werden. Dabei wird das Holzgewebe mit dem Prinzip der Jahrringbildung erläutert und von der Ausprägung der Jahrringe (Jahrringbreite, Zellstruktur) auf die Lebensbedingungen und das Alter der Bäume geschlossen. Die Altersstrukturen von borealen Waldökosystemen werden maßgeblich von Waldbrand beeinflusst und die Spuren eines Waldbrandes vom Anfang des letzten Jahrhunderts sind im Muddus vielerorts  noch sichtbar.

In der borealen Zone Schwedens und Finnlands können in unbewirtschafteten Altbeständen bis zu 600 Jahre alte Kiefern gefunden werden.

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Mit ihrer enormen Wasserspeicherfähigkeit sind Torfmoose eine wichtige Voraussetzung für die Bildung von Mooren. Das Zellnetz der Torfmoose zeigt eine Arbeitsteilung in wasserspeichernde Zellen (mit grossen Poren) und photosynthese betreibende Zellen (mit grünen Chloroplasten).

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Untersuchungsobjekt Kiefernfeinwurzeln im Moor:

Im Muddus finden wir Kiefern sowohl auf Felsen und Sandböden als auch in den zahlreichen Mooren. Dank ihrer Anspruchslosigkeit UND Symbiose mit Mykorrhizapilzen (an den zwei weissen Flecken auf dem Bild links ist der Mykorrhiza-Pilz gut sichtbar) können sich die Kiefern auch auf densauren und nassen Torfen noch ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Da der Torf sehr weich ist, können wir leicht einige Feinwurzeln der Kiefer herauspräparieren und die Unterschiede zur Fichtenwurzel vorstellen.

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Einen Eindruck vom Wachstum und den Lebensbedingungen der Kiefern und Fichten im borealen Ökosystem können wir uns vor Ort verschaffen, indem wir einen Stammbohrkern oder eine Stammscheibe aus einem Baum entnehmen und die Anzahl, Breite und Ausprägung der Jahrringe betrachten.

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Ein Holzquerschnitt verrät uns das Alter eines Baumes, zeichnet die wechselvolle Lebensgeschichte mit breiten und schmalen  Jahrringen nach und gibt Informationen über Waldbrände, Windeinfluss und die allgemeine Gunst oder Ungunst eines Lebensraumes.