Die Netz-Weide (Salix reticulata) gehört mit der Kraut-Weide (Salix herbacea) und Salix polaris zu den hochspezialisierten, niedrigwüchsigen Weidenarten. Die verholzten Sprossachsen sind also sehr stark reduziert und wachsen am oder im Oberboden kriechend. Der Name weist auf die sehr stark eingetiefte Nervatur der Blattoberfläche hin.
Während Salix herbacea und Salix polaris reine Schneebodenarten sind, hat die Netz-Weide eine etwas breitere ökologische Amplitude: Sie wächst in der frischen bis feuchten Dryasheide, am Wulst von Fliesserdezungen, an Bachufern. Sie verlangt in der Regel guten Schneeschutz, wächst auch in schneereichen Lagen, die zu extremen Schneeböden vermitteln.
Die Netz-Weide weist in Skandinavien auf zumindest moderaten Kalkeinfluss hin.